Nach gut drei Jahren wurde dem Orbea OCCAM ein Relaunch widerfahren. Herausgekommen ist ein formschönes, top-gestaltetes 29er-Bike mit einer asymmetrischen Formgebung, wie man sie vom Orbea Rallon kennt. Das OCCAM ist ein All-Mountainbike und liegt von der Kategorie her zwischen dem OIZ (mit 100 bzw. 120 mm Federgabel) und dem RALLON (mit 170 mm) Federgabel und schließt somit die Lücke zwischen Cross Country und Enduro. Aktuell besteht die OCCAM-Serie aus 8 Modellen: 4 „H“-Modelle (Alu-Rahmen) und 4 „M“-Modelle mit Carbon-Rahmen. Bei den Fahrwerken setzt die baskische Bike-Schmiede durchweg auf Komponenten von Fox oder der Tochterfirma Marzocchi, die Schaltgruppen sind von Shimano (12fach SLX/XT). Die Läufräder in den Einsteigerversionen sind Systemlaufräder „Mach1 Maxx 25c“, bei den Top-Modellen setzt man auf „DT Swiss-Räder“. Für das hochpreisige OCCAM M10 wurde sogar in Kooperation mit DT Swiss ein eigener Radsatz konzipiert, welcher die Bezeichnung „XM1650 Spline“ hat.
Occam 2020 – Moderne Geometrien, schickes Design
Moderner und leichter – perfekt für mehrtägige Trails
Das neue OCCAM ist durch einen 140 mm Federweg, einem flacheren Lenkwinkel (66 Grad) und einem steileren Sitzwinkel (77 Grad) gekennzeichnet. Der längere Reach von 470 Millimeter (in Größe L) und das tieferer Tretlager sollen die natürliche Kurvenfahrt optimieren und dem Bike auch im groberen Gelände mehr Sicherheit und eine bessere Spurentreue geben, ohne dass es an Agilität einbüßt. Der asymmetrische Rahmen ist ein Hauptmerkmal des neuen OCCAM. Er verleiht dem Bike mehr Stabilität und verhilft der Serie durch die Bank Gewicht zu sparen. Dies optimiert bei mehrtägigen Trails oder bei kurzen, knackigen Rampen das Uphill-Pedalieren. Auch technische Abschnitte im rauen Gefilde muss der Besitzer eines OCCAM nicht scheuen. Das Bike ist traktionsstark und effizient. Der Dämpfer wird liegend verbaut und lässt Platz für eine Wasserflasche.

Schickes Design ab 2.299,-
Das OCCAM ist das Synonym für einen „perfekte Allrounder“, der in der Alu-Version bei 2.299,- EUR beginnt und mit dem Highend-Modell OCCAM-M-LTD (Carbon-Ausführung) bei 7.599,- EUR endet. Das OCCAM-M-LTD ist mit einer 150mm Federgabel (Fox 36 Float Factory 150 Grip2 QR15x110 Kashima) und weiteren ausgewählten Premium-Komponenten ausgestattet. Wie man es bei Orbea gewohnt ist, gibt es auf alle OCCAM-Rahmen eine lebenslange Garantie. Zu Gewichten der Bikes macht ORBEA unsinnigerweise keine Auskunft. Ein Richtwert wäre hier schön und nützlich für den Käufer.

Orbea MyO-Konfigurator für die beiden Top-Modelle
Das „eigene“ Occam kann im Orbea MyO-Konfigurator umfangreich angepasst werden. Die individuelle Rahmenlackierung (mit der Möglichkeit eines eigenen Logos) beschränkt sich aber auf die beiden Topmodelle M10 und M-LTD. Ansonsten lassen sich bereits bei den Einsteigermodellen OCCAM H30 und OCCAM H20 Gabel, Lenker, Bremsen, Laufradsatz, Reifen, Sattelstütze, Sattel und Vorderradachse gegen Aufpreis „upgraden“. Die Länge der Orbea-eigenen, versenkbaren Sattelstütze (125, 150, 170 Millimeter) lässt sich ohne Aufpreis konfigurieren (125, 150, 170 Millimeter).
Fazit:
Das neue OCCAM ist keine Revolution, es ist aber ein MTB, das in der All-Mountain-Kategorie sicher zu den Top-Bikes gehört und bei Design und Geometrie absolut überzeugt. Die Ausstattungsvarianten des OCCAM sind stimmig und lassen jedem die Möglichkeit, sich sein Bike nach Einsatzgebiet und Geldbeutel zusammenzustellen. Die modifizierte Geometrie des Bikes bringt die notwendige Sicherheit und Laufruhe, wenn es den Berg herunter geht. Der Hinterbau ist konstruktionsbedingt nicht zu steif – zusätzliche Volumen-Spacer lassen den Fahrer bestimmen, wie progressiv der Hinterbau arbeiten soll. Bergauf ist das Bike sicher nicht mit einem CC-Bike zu vergleichen, aber beim Konfigurieren kann sich jeder sein Bike mit hochwertigeren (aber auch teureren) Komponenten leichter und damit kletter-tauglicher machen.